WM-Titel mit Russland: Großer Sieg für Biathlon-Coach Groß

Hochfilzen (dpa) – Ricco Groß war stolz auf sein erstes Staffel-Gold als Biathlon-Cheftrainer der Russen.

«Den Sieg hat sich die Mannschaft schwer erkämpft», sagte der viermalige Olympiasieger und neunmalige Weltmeister nach dem Triumph seines Quartetts vor Frankreich, Österreich und Deutschland bei der Weltmeisterschaft in Hochfilzen. Der 46-Jährige war zu Beginn der Titelkämpfe kritisiert worden, da die Russen in Alexander Loginow einen Dopingsünder für die Titelkämpfe in Tirol nominiert hatten. Ein paar Monate nach Ablauf seiner EPO-Sperre stand der ehemalige Junioren-Weltmeister sogar in jener Mixed-Staffel, die zum WM-Auftakt Bronze hinter Deutschland und Frankreich gewonnen hatte.

In der Männer-Staffel fehlte der EPO-Sünder – Groß hatte ihn nicht aufgestellt. Er baute über die 4×7,5 Kilometer auf Alexej Wolkow, Maxim Zwetkow, Anton Babikow und Anton Schipulin. «Es war ein spannender Wettkampf. Schon wie sie sich reingesteigert haben, wie alle ihre Topleistung abrufen konnten», sagte er über das Quartett seines Vertrauens.

Denn die Mixed-Aufstellung hatte Groß nicht zu verantworten: «In anderen Ländern funktionieren Mannschaftsaufstellungen geringfügig anders. Selbst wenn man Chef einer Abteilung ist, hat man immer noch einen Chef über sich sitzen. Von daher gesehen kann es da auch zu unterschiedlichen Meinungen kommen», sagte Groß, einer der einst besten deutschen Wintersportler. Bis nach Olympia in Pyeongchang steht er bei der Russischen Biathlon-Union RBU unter Vertrag.

Zu Beginn der Titelkämpfe standen die Russen am Doping-Pranger, nicht nur Frankreichs Superstar Martin Fourcade hatte im Vorfeld die Nominierung Loginows kritisiert. «Sicherlich hat das bei den Sportlern mit eine Rolle gespielt», sagte Groß. «Vor allem auch die Spielchen mit Martin, mit Frankreich, was am Anfang ein bisschen hochgekocht ist. Aber im Endeffekt sind es auch Profis, sie konnten sich auf das Wesentliche konzentrieren und dann ihre Leistungen abrufen», sagte Groß.

Fotocredits: Martin Schutt

(dpa)